Bernadette Spieler
*1988 (Österreich)

MEINE ARBEIT: Professorin für informatische Bildung


Meine Vision ist, dass alle die gleichen Chancen bekommen, ihre Leidenschaft für die Informatik zu entdecken und diese verfolgen können.

Deshalb ist es besonders wichtig, Mädchen frühzeitig für Informatik-Inhalte zu begeistern, unabhängig davon, ob sie von ihrer Familie oder ihrem sozialen Umfeld bereits Unterstützung erfahren.
 

Erfahrungen, Erfolge & Herausforderungen

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Förderprogramme, die auf Chancengleichheit und das Aufbrechen von Stereotypen setzen, sind hier zielführend. Außerdem spielen Lehrpersonen eine wesentliche Rolle, da sie effektiv dazu beitragen können, das Interesse von Schülern und Schülerinnen gleichermaßen zu wecken. Ihre Unterstützung mit ansprechenden und motivierenden Unterrichtsmaterialien ist daher entscheidend, um die nächste Generation für das Fachgebiet der Informatik zu begeistern. Darüber hinaus sollte der kreative Aspekt der Informatik hervorgehoben werden, um die Vielfalt der Informatik aufzuzeigen und ein breiteres Spektrum an Talenten anzusprechen. So kann eine Kultur geschaffen werden, die junge Frauen nicht nur ermutigt, ihre Ideen mit digitalen Werkzeugen umzusetzen, sondern ihnen auch die notwendigen Fähigkeiten dafür vermittelt. 

Während meines Studiums haben vor allem Mentoren (weibliche Mentoren waren leider die Ausnahme) entscheidend dazu beigetragen, dass ich spannende Themenbereiche in der Informatik entdecken und mich darin vertiefen konnte. Solche Unterstützungsstrukturen sind unverzichtbar, da sie nicht nur Wissen und Fähigkeiten vermitteln, sondern auch das Selbstvertrauen stärken, sich in einem männerdominierten Umfeld zu behaupten.

Als Kind hatte ich nicht nur eine einzige Vision für meine Zukunft, sondern viele verschiedene Vorstellungen. Zum Beispiel sah ich mich lange Zeit in der Rolle einer Lehrerin oder Erzieherin, was meinem Wunsch entsprach, Wissen zu vermitteln und andere zu inspirieren. Später wollte ich dann Journalistin werden. Meine Begeisterung für das Schreiben und kreative Aspekte führte mich aber schließlich in die Informatik/Forschung - aber eher zufällig, dank einer Studienberatung, welche mir den entscheidenden Tipp gab.

Ich hatte aber schon früh eine positive Einstellung zum Computer, da ich eine Laptopklasse besuchte und lernte, Probleme selbst zu lösen. Ich erstellte meine eigenen Webseiten und brachte mir selbstständig das Programmieren bei. Dabei stand nicht das Programmieren selbst im Vordergrund, sondern die Tatsache, dass es mir half, meine Ideen umzusetzen. Diese Offenheit gegenüber der Technik und die Unterstützung durch meine motivierende Informatiklehrerin legten den Grundstein für meinen späteren Karriereweg.

Ich studierte zunächst Informationsmanagement an der Fachhochschule Joanneum und promovierte anschließend an der Technischen Universität Graz im Bereich Softwareentwicklung. Während meines Studiums habe ich mich auf Therapie- / Lernspiele für Kinder und die damit verbundene Forschung spezialisiert. Dieses Interesse führte zu meiner Dissertation im Bereich "Game Design im pädagogischen Kontext", mit dem Ziel, vor allem Mädchen spielerisch zu begeistern.

Diese Erfahrungen zeigen, dass auch ein zunächst unklarer Weg mit einer klaren Vision (in meinem Fall: Kindern helfen / unterstützen) zu einem großen Ziel führen kann, wenn man sich von Neugierde und Leidenschaft leiten lässt.

Besonders einflussreich war bereits der frühe Rat meiner Informatiklehrerin, Probleme selbständig zu lösen, anstatt fertige Lösungen zu erwarten. Im Studium benötigte es am Anfang gewisse Grundlagen, z.B. in der Programmierung. Das bedeutet Durchhaltevermögen und eine hohe Frustrationstoleranz. Projekte, die wir dann in den höheren Semestern durchführen konnten, gaben mir dann die Freiheit, eigene Ideen umzusetzen und kreativ zu sein.

Ebenso unverzichtbar war die Unterstützung meiner Eltern, die immer an mich glaubten und mich bei all meinen Zielen ermutigten. Diese Kombination aus persönlicher Ermutigung und akademischer Herausforderung hat mich geprägt und mich ermutigt, selbst in die Lehre und Forschung zu gehen.

Die Informatik erlaubt es, eigene Ideen zu entwickeln, diese kreativ umzusetzen und sich dabei vielseitiger Technologien zu bedienen. Mein Interesse an der Informatik wurde vor allem durch diese vielseitigen Aspekte und Möglichkeiten geweckt. Die Fähigkeit, Probleme zu lösen und gleichzeitig etwas Neues zu schaffen, hat mich sehr angesprochen.

Ich bin überzeugt, dass Informatik nicht nur eine technische Disziplin ist, sondern auch ein kreatives Werkzeug, mit dem wir die Welt aktiv gestalten können. Mein Ziel ist es, diese Sichtweise weiterzugeben und vor allem junge Frauen zu inspirieren, ihre eigene Kreativität durch Informatik zu entdecken.

Als Professorin für Informatische Bildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich ist meine Arbeit vielfältig und reicht von der Lehre über die Forschung bis zur Weiterbildung von Lehrpersonen. Besonders schätze ich die Möglichkeit, motivierende Methoden wie Maker Education und Game Design einzusetzen, um den Lernprozess der Lernenden zu bereichern sowie ergebnisoffenes und motivierendes Lernen zu fördern. Diese Methoden unterstützen nicht nur das praktische und forschende Lernen, sondern fördern auch die Problemlösungskompetenz. Darüber hinaus ist die Akquisition von Projekten und Forschung ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit, der es mir ermöglicht, ständig neue Wege und Ansätze in der Informatikausbildung zu erforschen und zu entwickeln.

Meine Arbeit ist dabei äußerst vielseitig und kein Tag gleicht dem anderen, was die Tätigkeit besonders spannend und abwechslungsreich macht.

In meiner beruflichen Laufbahn haben mir meine Fähigkeiten zur Projektplanung und -verwaltung, meine Kreativität und meine Flexibilität am meisten geholfen. Die Fähigkeit, mehrere Projekte gleichzeitig zu managen und dabei stets den Überblick zu behalten, hat mich in herausfordernden Situationen besonders unterstützt. Meine Offenheit gegenüber neuen Technologien und meine ständige Bereitschaft, Neues zu lernen, ergänzen meine berufliche Begeisterung und Motivation, die wesentlich zu meinem Erfolg beitragen.

Diese Leidenschaft motiviert mich jeden Tag aufs Neue, kreative und inspirierende Lösungen in Forschung und Lehre zu entwickeln und zu vermitteln.

Verfolge leidenschaftlich die Themen, die dich wirklich interessieren. Lass dich nicht entmutigen, wenn du dich nicht sofort richtig zugehörig fühlst oder wenn es nicht sofort klappt.

Die Informatik bietet großartige Möglichkeiten zur Kreativität und Innovation. Informiere dich, trau dich, neue Technologien zu nutzen und lerne mit diesen zu arbeiten, um Neues zu gestalten und deine Ideen und Visionen zu verwirklichen.